Sonntag, 14. Juli 2013

Weidmann über Banken, Realwirtschaft und Haftungsprinzip

Der Zustand des Geldwesens eines Volkes ist ein Symptom aller seiner Zustände.
(Joseph A. Schumpeter)


Gestern war es wieder mal so weit. Der Chef der Deutschen Bundesbank,
Dr. Jens Weidmann, hielt beim Verbandstag des Genossenschaftsverbands
Bayern in München eine beachtliche Rede
( http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Reden/2013/2013_07_11_weidmann.html ).


Kritische Anmerkungen
Wortwörtlich sagte Herr Weidmann zum Thema Banken, Realwirtschaft und Haftungsprinzip folgendes:

In Bezug auf manch andere Banken hat das öffentliche Bild aber erheblich gelitten. Viele Bürger zweifeln, ob die Banken sich wirklich als Partner und Unterstützer der Unternehmen sehen.
Der Eindruck in der Öffentlichkeit ist vielmehr, dass skrupellose Banker und außer Kontrolle geratene Finanzmärkte die Krise verursacht hätten.
Eine Krise, die dann auf Kosten der Realwirtschaft und der Steuerzahler bekämpft werden musste. Dieser Eindruck wurde noch verstärkt durch kürzlich bekannt gewordene, schwer erträgliche Äußerungen einiger irischer Banker.
Dieser Eindruck ist nicht ganz falsch, ganz richtig ist er aber auch nicht.
Richtig ist, dass die Finanzmärkte zu Übertreibungen neigen.
Richtig ist auch, dass allzu viele Akteure an Finanzmärkten das  
Risikomanagement vernachlässigt haben.
Und richtig ist schließlich, dass die Finanzmärkte sich entfernt hatten von ihrer Rolle als Dienstleister für die Realwirtschaft.

Doch die Krise nur mit skrupellosen Bankern und außer Kontrolle geratenen Finanzmärkten erklären zu wollen, greift zu kurz.
Bankbilanzen sind immer auch ein Spiegelbild der Realwirtschaft.
Und sie sind ein Spiegelbild der Staatshaushalte.
Damit will ich Exzesse auf den Finanzmärkten nicht kleinreden.

Die Ursachen der Krise müssen wir aber auch in der Realwirtschaft und in der 
Wirtschafts- und Haushaltspolitik suchen.
Das macht es natürlich nicht einfacher, die Krise zu lösen.

Im Gegenteil: Das Dickicht der Ursachen wird nur noch dichter und es wird noch leichter,
sich darin zu verirren.
Da hilft es, ein einfaches Prinzip zu Grunde zu legen, an dem man sich orientieren kann.
Genau das möchte ich im Folgenden tun.
Das Prinzip von dem ich spreche, ist das Haftungsprinzip. 
Grundsätzlich sollte jeder für seine Entscheidungen selbst haften. 
Oder von der anderen Seite betrachtet: Wer am Ende haftet, muss auch entscheiden können."

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Gut gebrüllt Löwe, wir werden genau darauf achten ob diesen Aussagen auch weiterhin Taten folgen werden.
Das es letzten Donnerstag zu keiner weitere Zinssenkung seitens der EZB kam, sehen wir als starken Hinweis, des immer erfolgreicheren Widerstandes der Bundesbank an, auch wenn viele davon ausgehen das dies aktuell nur der Bundestagwahl im September geschuldet ist und danach die Hunde von der Kette gelassen werden.