Der Zustand des Geldwesens eines Volkes ist ein Symptom aller seiner
Zustände.
(Joseph A. Schumpeter)
Gestern war es wieder mal so weit. Der Chef der Deutschen Bundesbank,
Dr.
Jens Weidmann, hielt beim Verbandstag des Genossenschaftsverbands
Bayern in
München eine beachtliche Rede
( http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Reden/2013/2013_07_11_weidmann.html
).
Kritische Anmerkungen
Wortwörtlich sagte Herr Weidmann zum Thema Banken, Realwirtschaft und
Haftungsprinzip folgendes:
In Bezug auf manch andere Banken hat das öffentliche Bild aber erheblich
gelitten. Viele Bürger zweifeln, ob die Banken sich wirklich als Partner und
Unterstützer der Unternehmen sehen.
Der Eindruck in der Öffentlichkeit ist vielmehr, dass skrupellose Banker und
außer Kontrolle geratene Finanzmärkte die Krise verursacht hätten.
Eine Krise, die dann auf Kosten der Realwirtschaft und der Steuerzahler
bekämpft werden musste. Dieser Eindruck wurde noch verstärkt durch kürzlich
bekannt gewordene, schwer erträgliche Äußerungen einiger irischer Banker.
Dieser Eindruck ist nicht ganz falsch, ganz richtig ist er aber auch
nicht.
Richtig ist, dass die Finanzmärkte zu Übertreibungen
neigen.
Richtig ist auch, dass allzu viele Akteure an Finanzmärkten das
Risikomanagement vernachlässigt haben.
Und richtig ist schließlich, dass die Finanzmärkte sich entfernt
hatten von ihrer Rolle als Dienstleister für die Realwirtschaft.
Doch die Krise nur mit skrupellosen Bankern und außer Kontrolle geratenen
Finanzmärkten erklären zu wollen, greift zu kurz.
Bankbilanzen sind immer auch ein Spiegelbild der
Realwirtschaft.
Und sie sind ein Spiegelbild der Staatshaushalte.
Damit will ich Exzesse auf den Finanzmärkten nicht kleinreden.
Die Ursachen der Krise müssen wir aber auch in der Realwirtschaft und
in der
Wirtschafts- und Haushaltspolitik suchen.
Das macht es natürlich nicht einfacher, die Krise zu lösen.
Im Gegenteil: Das
Dickicht der Ursachen wird nur noch dichter und es wird noch leichter,
sich
darin zu verirren.
Da hilft es, ein einfaches Prinzip zu Grunde zu legen, an dem man sich
orientieren kann.
Genau das möchte ich im Folgenden tun.
Das Prinzip von dem ich spreche, ist das Haftungsprinzip.
Grundsätzlich
sollte jeder für seine Entscheidungen selbst haften.
Oder von der anderen Seite
betrachtet: Wer am Ende haftet, muss auch entscheiden können."
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Gut gebrüllt Löwe, wir werden genau darauf achten ob diesen Aussagen auch weiterhin Taten folgen werden.
Das es letzten Donnerstag zu keiner weitere Zinssenkung seitens der EZB kam, sehen wir als starken Hinweis, des immer erfolgreicheren Widerstandes der Bundesbank an, auch wenn viele davon ausgehen das dies aktuell nur der Bundestagwahl im September geschuldet ist und danach die Hunde von der Kette gelassen werden.